Liebe Freunde Edith Steins, gerade ging unsere Offene Jahrestagung in Erfurt zu Ende (28. – 30.04.2023), die uns auf Edith Steins Spuren auf die Wartburg führte. Vor 110 Jahren hatte sie ihre Wanderreise zu Pfingsten 1913 von Göttingen aus dorthin geführt. Während der Busfahrt zur Wartburg konnten wir die Ruinen der Mühlburg (bei Gotha) sehen, auf der die hl. Radegund von Thüringen geboren wurde (520 –587). Später wurde sie nach Frankreich verschleppt, wurde Königin der Franken und gründete bei Poitiers die Abtei Hl.-Kreuz, das erste Frauenkloster Europas; sie wird auch „eine europäische Heilige“ genannt (Dorothée Kleinmann). Anders als Radegund hat unsere hl. (Mit-)Patronin Europas, Edith Stein, ihre Reise nach Frankreich freiwillig angetreten. Auf dem Weg nach Paris zur Thomismus-Tagung legte sie 1932 einen Halt in Straßburg ein, um ihren Phänomenologen-Freund Jean Hering zu besuchen. Dieser Spur wollen wir folgen und halten unsere nächste Jahrestagung in Straßburg, vom 14. bis 16.06.2024 im Centre Culturel Saint-Thomas. Wir werden Edith Stein als Patronin Europas beleuchten und hoffen, das europäische Parlament besuchen zu können. Zu Pfingsten feiern wir den Heiligen Geist, den „unbekannten Gott“, wie ihn der Theologe Felix Senn nennt, da viele Christen wenig mit Ihm als göttlicher Person verbinden können. Edith Stein verehrte Ihn durch verschiedene Gedichte und Gebete. Für sie selbst wurde um die Gaben des Heiligen Geistes zu ihrer Firmung am 02.02.1922 gebetet. Es gab bisher keine uns bekannte Äußerung Edith Steins dazu, bis jetzt ein kleiner Hinweis in einem bisher unbekannten Brief im Archiv der Abtei Venio (München) auftauchte – Dank an Sr. Lucia Wagner OSB. Edith Stein schrieb an Ilse Lohr (01./02.02.1936, Br. 439a, wird im Edith-Stein-Jahrbuch 2024 veröffentlicht): „Gestern und die Nacht hindurch hatten wir das Ewige Gebet in unserer Kapelle. Und heute ist Lichtmeß – mein schöner Firmtag. Möge aus diesen beiden Gnadenquellen viel in diese Zeilen einströmen und Ihnen helfen zu einem gesegneten pergere itinera Eius (lat. „weiterhin Seinen (Christi) Wegen folgen).“ Zur Firmung Edith Steins finden Sie einen Aufsatz von Dr. Joachim Feldes auf unserer Homepage (Material & Literatur, Edith Stein Themen), mit wenig bekannten Details, z. B. wer die Firmpatin Edith Steins war. Mit Edith Steins Pfingsthymnus wünsche ich allen Mitgliedern unserer Gesellschaft eine frohe Neu-Erfahrung des Heiligen Geistes, unserem Tröster und Beistand: „Er, der vom Tod zu neuem Leben sich erhob, Er hat auch mich zu neuem Leben auferweckt vom Schlaf des Todes, Und neues Leben gibt Er mir von Tag zu Tag, Und einst soll seine Fülle mich durchfluten, Leben von Deinem Leben – ja Du selbst: Heiliger Geist – Ewiges Leben.“ (ESGA 20, S. 40) Dr. Beate Beckmann-Zöller, Präsidentin der ESGD
Seite 1.: Edith Stein und Pfingstfest
Seite 2. und 3.: Zwei Gesellschaften, eine Tagung im Geist Edith Steins „Die Lehrerin Edith Stein – pädagogische Ansätze und Haltungen“ Jahrestagung in Erfurt, 28. – 30.04.2023
Seite 4.: Reisebericht eines Teilnehmers über die Fahrt nach Breslau, Auschwitz und Krakau vom 10. bis 15.04.2023 und Nachruf auf Sr. Teresia a Madre Dei / Waltraud Herbstith
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